Die Geschichte der GMS

In Seewen wurden zwar nie Musikautomaten produziert, jedoch gesammelt und gepflegt wurden sie von einem Mann, den diese Leidenschaft für Uhren und Musikautomaten von Kindesbeinen an nie losliess. Heinrich Weiss errichtete in den 1960er Jahren auf dem Bollhübel in Seewen neben einem Ferienhaus seiner Familie auch ein Atelier für seine Uhren und Musikautomaten. Mit den Jahren und nach mehreren Erweiterungsbauten entstand ein kleines privates Museum, das 1979 einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

1981 errichtete Heinrich Weiss gemeinsam mit seiner Frau Berty Weiss-Stauffacher und seiner Tochter Susanne Weiss für seine Sammlung und das Museum eine Stiftung. Trotz ausländischer Interessenten mit verlockenden Angeboten entschloss sich die Familie Weiss im Jahre 1990 Sammlung und Museum der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu schenken – dies jedoch unter der Bedingung, dass sie in Seewen bleibe und auch in Zukunft gut für sie gesorgt werde.

Die Schenkung bewirkte, dass auch Freunde und Freundinnen aus nah und fern – vor allem aber aus der Region – dem Unternehmen Museum für Musikautomaten näher verbunden sein wollten. Dies wurde mit der 1991 erfolgten Gründung der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten Seewen (GMS) möglich. Gründungspräsident Max Diethlem konnte bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur für diesen privaten Freundesverein gewinnen. Vizepräsidentin wurde Nationalrätin Ruth Grossenbacher. In der Folge trug jedes einzelne Mitglied die Anliegen der GMS und des Museums mit Freude und Engagement in seine Umgebung, womit sich der Kreis der Gesellschaft stetig erweiterte. Auf Johannes Brunner, der im Jahre 1995 das Präsidium der GMS übernahm, folgte 1999 Georg Hofmeier, der die Geschicke des Vereins mit viel Idealismus und grösstem Engagement leitete. 2014 übernahm Hans Büttiker das Präsidium.

Höhepunkte der letzten Jahre waren die Einweihung des erweiterten Museums im Frühjahr 2000, welche die GMS als Tag der offenen Tür mitgestaltete und der Wiedereinbau der Welte-Philharmonie-Orgel, die im Herbst 2007 im neu gestalteten KlangKunst-Saal eingeweiht werden konnte. Dieses Orgelprojekt unterstützte die GMS mit CHF 160'000.-, womit sie rund ein Drittel der Gesamtkosten trug. Die Orgel stellte sich dabei im Verlauf der Restaurierung als Instrument des Luxus-Passagierschiffs Britannic – Schwesterschiff der Titanic - heraus. Die GMS ist stolz, dass sie dieses grosse Projekt aus Mitglieder- und Sponsorenbeiträgen unterstützen konnte.

Zur Unterstützung des Museum für Musikautomaten in Seewen stellt sich die Gesellschaft nach wie vor die Aufgabe, das öffentliche Interesse am Kulturgut Schweizer Musikdose bzw. Schweizer Plattenspieldose oder an Musikautomaten im allgemeinen zu wecken und zu fördern sowie Neumitglieder zu werben. Dem Museums für Musikautomaten sollen vor allem auch Mittel für ausserordentliche Anschaffungen zur Verfügung gestellt werden.

Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft bleibt die Verankerung des Museums in der Region Nordwestschweiz. Sämtliche 23 Gemeinden der Bezirke Dorneck und Thierstein des Kantons Solothurn sowie einige Gemeinden des Kantons Baselland sind Mitglied der GMS. Die GMS lädt jedes Jahr zu mindestens sechs Sonntags-Matinéen ein, Veranstaltungen aus einer breiten Palette vor allem der Musik und Literatur. Ausserdem werden den inzwischen über 400 Mitgliedern eine mit Kulturbeiträgen bereicherte Generalversammlung sowie ein informativer, geselliger Herbstausflug geboten.